Heidi Viherjuuri : Hallo, hier ist Hilja
('Hilja'-Reihe, Bd. 2)
Buchbesprechung von Frank Rehag, Juli 2021
dt. Erstausgabe: 2019 - WooW Books innerhalb der Atrium Verlag AG, Zürich
finn. Originalausgabe: 2019 - Kustannus-Mäkelä, Karkkila
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Haloo, täällä Hilja"
aus dem Finnischen von Tanja Küddelsmann
illustriert von Nadja Sarell
Nachdem die siebenjährige Hilja im Sommer mit wilden und aberwitzigen Ideen einiges auf den Kopf gestellt hat, geht sie inzwischen in die erste Schulklasse und hat auch hier eine Menge Flausen im Kopf. Gemeinsam mit ihren Mitschülern treibt sie die Lehrerin fast an den Rand des Wahnsinns, als die Klasse einen Zoo besucht oder Hilja und ihr Klassenkamerad Viljami auf das Dach des Schulgebäudes klettern. Was aber soll man tun, wenn keine Schule ist, die Hausaufgaben gemacht sind und es langweilig wird, die Eltern aber keine Zeit zum Spielen haben und die größere Schwester Aino gerade in einer schwierigen Phase und mit sich selbst beschäftigt ist? Wie gut, dass es da die Regenmantel-Omi, die Erdbeertante, die Johannisbeer-Omi und den Opa gibt, die mit Hilja und ihrer jüngeren Schwester Taimi vieles unternehmen. Sie gehen im Wald Preiselbeeren pflücken, bringen Opas Sommerhaus in Ordnung, gehen Pilze sammeln oder erfinden mit Opa Fernsehnachrichten. Und als die Mutter mal für ein Wochenende ausspannt und der Vater mit den Kindern alleine zuhause ist, ist das Chaos natürlich vorprogrammiert...
Auch für diesen Band hat sich Heidi Viherjuuri wieder viele lustige Geschichten für die quirlige, freche und selbstbewusste Hilja einfallen lassen und erzählt diese abermals in einer kindgerechten Sprache, so dass auch dieser Band wunderbar für Mädchen und Jungen zum Lesen oder Vorlesen taugt. Erneut wissen die begleitenden farbenfrohen Illustrationen von Nadja Sarell zu begeistern und sorgen für Kurzweil. Wie schon im Vorgängerband Hilja und der Sommer im grünen Haus und im Nachfolgeband Hilja und der Weihnachtszauber bindet die Autorin kurz Themen ein, die diesem Buch einen durchaus pädagogischen Anspruch geben und die für eine gesellschaftliche Entwicklung sinnvolle und kindgerechte Denkanstöße bieten. Beispielsweise werden die Umweltverschmutzung im Wald oder das Verhalten gegenüber Tieren angesprochen, auch das Miteinander innerhalb einer Patchworkfamilie findet wieder Raum, wenn Hiljas Vater und seine Stieftochter Aino sich anzunähern versuchen. Und noch ein anderes interessantes Thema wird angerissen, das heutzutage inzwischen in einigen Projekten Anwendung findet: Kinder lesen Tieren vor, wie Hilja einer Kuh. Denn Tieren macht es nichts aus, wenn Kinder sich bei einigen Wörtern verhaspeln. Das verbessert die Lesekompetenz und steigert das Vertrauen. Chapeau! Abschließend sei noch erwähnt, dass dieser Band auch losgelöst vom ersten gelesen werden kann.
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