Taavi Soininvaara : Finnisches Blut
('Arto Ratamo'-Reihe, Bd. 1)
Buchbesprechung von Birgit Arnold, Dezember 2007
dt. Erstausgabe: 2007 - Aufbau Verlagsgruppe, Berlin
finn. Originalausgabe: 2000 - Tammi, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Ebola-Helsinki"
aus dem Finnischen von Peter Uhlmann
Finnisches Blut ist Soininvaaras erster Band aus der Ratamo-Reihe. Die Leser der bislang ins Deutsche übersetzten Bücher finden hier einige Auskünfte über die unbekannte Vorgeschichte der Hauptfigur Arto Ratamo. In diesem Krimi ist er noch ein von Forscherdrang besessener Virenforscher. Allerdings fühlt sich Ratamo in seiner Tätigkeit als Wissenschaftler nicht ernst genommen und auch das Familienleben ist nicht mehr so harmonisch wie früher. Nur die gemeinsame Tochter hält ihn und seine Frau von einer Trennung ab. Bei seinen Forschungen stößt Arto Ratamo auf das tödliche Ebola-Virus. Die Situation verändert sich schlagartig, als er mitten in der Nacht völlig übermüdet feststellt, dass er ein Gegenmittel gegen Ebola-Helsinki gefunden hat. Er ahnt nicht, dass er mit dieser Entdeckung sein Leben und das seiner Familie gefährdet. Er gerät ins Visier von Terrorgruppen und Geheimdiensten. Eine blutige Hatz beginnt: seine Frau kommt dabei ums Leben und Ratamo wird vom Gejagten zum Jäger.
Leider nimmt die Handlung nie richtig Fahrt auf. Schwach inszenierte Verfolgungsjagden, lahme Dialoge und zu lang geratene Ausführungen zu den innenpolitischen Verhältnissen in Finnland und den anderen Schauplätzen gehen auf Kosten der Spannung. Alles in allem ist Finnisches Blut der bislang schwächste auf Deutsch erschienene Ratamo-Krimi - es sollte aber erwähnt werden, dass dieses Buch Soininvaaras Roman-Debüt war und die Reihenfolge der ins Deutsche übersetzten Romane nicht die richtige "finnische Reihenfolge" ist. Bei Jägern und Sammlern sollte er dennoch nicht im Bücherregal fehlen.