Timo Parvela : Ellas Klasse und die gigantische Weihnachtsfeier
('Ella'-Reihe, Bd. 19)
Buchbesprechung von Frank Rehag, Dezember 2022
dt. Erstausgabe: 2022 - Carl Hanser Verlag, München
finn. Originalausgabe: 2016 - Tammi, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Ella ja kaverit rakentavat ihmekoneen"
aus dem Finnischen von Elina Kritzokat
illustriert von Sabine Wilharm
Bereits seit 15 Jahren laufen die Ella-Bände Timo Parvelas auf Hochtouren und kürzlich ist der 19. Band erschienen: Ellas Klasse und die gigantische Weihnachtsfeier. Ebenso seit 15 Jahren befinden sich Ella und ihre Freunde in der zweiten Klasse - das liegt allerdings nicht am finnischen Bildungssystem 😁 - und einmal mehr müssen sie ihrem Lehrer, der gleichzeitig auch Schuldirektor ist, aus der Patsche helfen. Gerne würde dieser für die Schule eine Weihnachtsfeier auf die Beine stellen, nur fehlen an allen Ecken und Kanten die finanziellen Mittel, nicht einmal für Radiergummis und Bastelzeug ist Geld da. Die "Kreativität" des Lehrers führt dazu, dass die Schule keine normale Schule mehr sein soll, sondern ein Unternehmen, und die Kinder keine normalen Schüler mehr sein sollen, sondern Unternehmer. So soll endlich Geld in die klamme Kasse kommen. Für seine Idee setzt der Lehrer alles auf eine Karte und nimmt sogar private Kredite auf. Dabei setzt er den Ruf der Schule sowie seine berufliche und familiäre Zukunft aufs Spiel. Seine einzige Chance: den Ruf der Schule retten, indem er die schönste Weihnachtsfeier aller Zeiten organisiert... Zufällig finden Ella und ihre Schulkameraden in der Schulbibliothek im Kalevala-Buch eine Bastelanleitung für einen Sampo, eine Wundermaschine, die unbegrenzt sämtliche Schätze der Welt hervorbringen kann...
Erfahrene Ella-Leser wissen, dass bei dieser Konstellation eigentlich alles nur drunter und drüber gehen kann und im Chaos endet. Auch dieser neue Band bietet eine Menge Lesespaß mit viel Wortwitz für kleine und große Leser, irgendwie werden die Ella-Geschichten trotz der inzwischen zahlreichen Bände nicht langweilig. Neben all dem Humor lässt Parvela aber auch einen Hauch Gesellschaftskritik zum Nachdenken einfließen, wenn es beispielsweise darum geht, dass Bildung nicht ausreichend gewürdigt und gefördert wird und Kinder diese Versäumnisse im Nachhinein auszubaden haben. Ein wirklich gelungener neuer Ella-Band, empfohlen ab 8 Jahren.