Arto Paasilinna : Adams Pech, die Welt zu retten
Buchbesprechung von Birgit Arnold, März 2008
dt. Erstausgabe: 2007 - editionLübbe innerhalb der Verlagsgruppe Lübbe, Bergisch Gladbach
finn. Originalausgabe: 1993 - WSOY, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Aatami ja Eeva"
aus dem Finnischen von Regine Pirschel
Aatami Rymättylä ist vom Pech verfolgt. Seine 'Akku-AG' steht kurz vor der Pleite, als er von einer Wasserstoffexplosion aus seinem Labor geschleudert wird. Ihn drücken immense Schulden und auch bei den Zahlungen für seine sieben Kinder ist er in Verzug. Aber er ist ehrgeizig genug, um diesen Rückschlag durch seine Tüfteleien wett zu machen. Mit seiner Erfindung eines Akkus in der Größe einer Schokoladentafel ist Aatami der Meinung, dass die Welt von Umweltverschmutzung und Ölkrisen gerettet werden kann. Ein glücklicher Umstand macht ihn mit der Rechtsanwältin Eeva Kontupohja bekannt. Eeva, mit einem starken Hang zu alkoholischen Getränken versehen, ist schnell von dem enormen Potential der Erfindung überzeugt. Sofort beginnt sie mit der Vermarktung des Produktes, und der schnell eintretende Erfolg gibt ihr Recht. Allerdings hat dieser auch Schattenseiten. Denn die Verantwortlichen der ölexportierenden Länder sind von Adams Idee, die Welt zu retten, überhaupt nicht begeistert. Sie setzen kurzerhand einen sizilianischen Killer auf Aatami an.
Mit seinem bekannt skurrilen Witz erzählt Arto Paasilinna eine wunderbare Geschichte über einen Mann, der auszieht, um die Welt zu retten. Die Handlung zeigt beim Lesen keinerlei Schwächen und ist gespickt mit den für Paasilinna üblichen, grandios schrägen Ideen, so dass der Leser das Buch nur ungern aus der Hand legen möchte. Doch bei allem Witz und aller Skurrilität zeigt Paasilinna auch, dass seine Protagonisten ein Sinnbild der heutigen Gesellschaft darstellen. Einige Szenen stimmen daher eher nachdenklich als lustig und geben Einblick in das finnische Leben in den 1990er Jahren, als Rezession und hohe Arbeitslosigkeit große Teile der Bevölkerung betrafen.