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Leena Lehtolainen : Auf der falschen Spur
('Maria Kallio'-Reihe, Bd. 10)

Buchbesprechung von Ulrich Kirsch, Dezember 2009

dt. Erstausgabe: 2009 - Kindler innerhalb der Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
finn. Originalausgabe: 2008 - Tammi, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Väärän jäljillä"
aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Maria Kallio hat ihre Arbeit als Polizistin vor geraumer Zeit aufgegeben. Im Rahmen eines staatlichen Wissenschaftsprojektes forscht sie über häusliche Gewalt. Sie genießt die festen Arbeitszeiten ihres neuen Jobs und das regelmäßige Familienleben mit Ehemann Antti und ihren beiden Kindern. Aber dann wird durch einen juristischen Kniff ihres Arbeitgebers gegen ihren Willen ihre Abordnung zur Polizei in Espoo verfügt, verbunden mit einem einzigen Auftrag: als Ermittlungsleiterin mit unbegrenztem Budget und freier Auswahl ihrer Mitarbeiter den Tod von Pentti Vainikainen aufzuklären. Der hochrangige Vertreter eines finnischen Sportverbandes war kurz zuvor auf einer Pressepräsentation eines Sportartikelherstellers nach dem Genuss eines glutenfreien Brötchens ohne ersichtlichen Anlass zusammengebrochen und wenig später im Krankenhaus verstorben. Die Ärzte vermuteten einen Giftmord und alarmierten die Polizei. Aber galt der Anschlag tatsächlich dem Sportoffiziellen? Oder war doch Jutta Särkikoski das verfehlte Ziel, eine Journalistin, die nach der Aufklärung von Dopingfällen in der finnischen Leichtathletik einen schweren Autounfall hatte? Mit ihr im Auto saß der Nachwuchsläufer Toni Väärä, dessen erfolgversprechende Karriere hierdurch einen Knick bekam. Auch er war bei der Veranstaltung anwesend. Und war es seinerzeit wirklich ein Unfall? Hatte nicht vielleicht jemand einen zweiten Angriff gewagt? Zumal es sich bei dem Firmeninhaber um einen Verwandten eines der Dopingsünder handelte.
Das Bild, das sich den Ermittlern zu Beginn ihrer Arbeit stellt, beschreibt Leena Lehtolainen in ihrem neuesten Kriminalroman sehr akribisch. Allerdings geht damit eine gewisse Schwerfälligkeit einher, die es bisweilen nicht leicht macht, bei der Stange zu bleiben. Einige der Beziehungsstränge wirken eher konstruiert, selbst wenn zu bedenken bleibt, dass sich in einem kleinen Land wie Finnland Menschen eines Bereichs wie einer Sportart regelmäßig kennen dürften. Jedenfalls wird der Leser ab dem zweiten Drittel mit einer packenden Darstellung der Falllösung durch die Protagonistin und ihre Kollegen belohnt. Das Ende selbst ist furios, wieder einmal.
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