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Pentti Kirstilä : Nachtschatten
('Lauri Hanhivaara'-Reihe, Bd. 1)

Buchbesprechung von Frank Rehag, Februar 2008

dt. Erstausgabe: 2005 - Grafit Verlag, Dortmund
finn. Originalausgabe: 1977 - WSOY, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Jäähyväiset rakkaimalle"
aus dem Finnischen von Gabriele Schrey-Vasara
Auf einem nächtlichen Spaziergang durch Tampere beobachtet ein Zeuge, wie ein Mann auf offener Straße einer Frau die Kehle durchschneidet. Der Beobachter dieser Szene erkennt in Täter und Opfer zwei Bekannte: Antti Koski und seine Ex-Frau Annikki. Er beschließt, nicht zur Polizei zu gehen, sondern Briefe an den Täter zu schreiben und sein Wissen für eigene Zwecke zu nutzen. Als der Zeuge später Antti zu Hause aufsucht, findet er ihn mit einer Kugel im Bauch im Sterben liegend vor, und auf die Frage "Wer war es?" antwortet Antti ihm: "Du." - sein letztes Wort.
Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil beschreibt der Zeuge aus der Ich-Perspektive, wie er einen Mord beobachtet und sowohl Täter als auch Opfer erkennt. Er erpresst den Täter mit anonymen Briefen, um mit seinem Wissen Macht über ihn auszuüben. Im zweiten Teil steht die Ermittlungsarbeit der Kripo Tampere, insbesondere die von Kommissar Lauri Hanhivaara, im Vordergrund. Dabei befragt Hanhivaara vor allem die Personen, die den Koskis nahe standen. Sein erster Verdacht fällt auf Antti Koski, doch dieser liefert ein Alibi. Als Hanhivaara in der Folge einen Verdächtigen festnimmt, lässt dies aufgrund des bis dahin Gelesenen nur zwei Schlüsse zu: Entweder wurde der Leser im ersten Teil an der Nase herumgeführt oder Hanhivaara hat eine falsche Person festgenommen. Im dritten Teil wird die Lösung des Falles in Briefform präsentiert - und diese ist sehr überraschend, so mancher Leser wird staunen. Das Erstlingswerk der Hanhivaara-Reihe ist aufgrund der Konzeption und eines überraschenden, wenn auch etwas konstruierten Endes ein äußerst nachwirkender Kriminalroman. Obwohl der Täter dem Leser bereits nach wenigen Kapiteln bekannt ist, bleibt es eine spannende Lektüre. Mit den schließlich gewonnenen Erkenntnissen aus dem dritten Teil wird so mancher Leser geneigt sein, nochmals von vorne zu beginnen, um diese anhand der ersten beiden Teile zu überprüfen. Doch alles passt zusammen. Nachtschatten ist ein sehr guter Kriminalroman.
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