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Ilkka Remes : Der dunkle Code
('Aaro Nortamo'-Reihe, Bd. 4)

Buchbesprechung von Bettina Dauch, März 2011

dt. Erstausgabe: 2011 - Deutscher Taschenbuch Verlag, München
finn. Originalausgabe: 2006 - Werner Söderström Corporation, Helsinki
Titel der finnischsprachigen Originalausgabe: "Kirottu koodi"
aus dem Finnischen von Stefan Moster
Durch die Sixtinische Kapelle wälzen sich die Touristenmassen. Doch was führt der verdächtig aussehende Mann im Schilde, der nun auch noch in ein Ärmelmikrofon zu sprechen scheint? Der finnische Teenager Aaro Nortamo, mit seiner Schulklasse der Brüsseler Europaschule auf Klassenfahrt in Rom, folgt dem Mann durch die Menschenmenge. Als der Verdächtige kurz darauf ein wertvolles Gemälde von Michelangelo mit Säure bespritzt und danach fliehen kann, eilen Polizisten und Aufseher in den Raum und ermöglichen somit den Diebstahl eines Kunstwerks von Caravaggio in einem anderen Saal. Da Aaro verdächtigt wird, dem Attentäter ein Zeichen gegeben zu haben, nimmt ihn die Polizei kurzerhand mit aufs Revier und bittet ihn, am Nachmittag des darauffolgenden Tages zur Vernehmung als Zeuge zu erscheinen. Somit kann er nicht am Vormittag mit der Klasse zurück nach Brüssel fliegen, sondern muss bis zum nächsten Abend in Rom bleiben - in Begleitung der Studentin Essi, die als Praktikantin an Aaros Schule ebenfalls an der Klassenfahrt teilnimmt. Sie hat während des Aufenthalts einen gewissen Paolo kennengelernt und ist nur zu gerne bereit, die Heimreise ein paar Stunden hinauszuzögern. Am letzten Abend mit der Klasse entdeckt Aaro zufällig den verdächtigen Mann auf einem Video, das eine Klassenkameradin kurz vor den Ereignissen mit ihrer Digitalkamera aufgenommen hat. Aaro wertet die Aufnahme sogleich im nächstgelegenen Internetcafé aus. - In der Zwischenzeit wird das gestohlene Kunstwerk zu einer Villa in einem Vorort Roms gebracht, wo Dietrich Gruber, der deutsche Drahtzieher der Aktion, und dessen Gehilfe Achim Woinowitsch warten. Doch Gruber interessiert sich lediglich für einen Code, den sein vor vielen Jahren verstorbener Vater geschickt hinter der Leinwand des Ölgemäldes versteckt hatte. Nachdem Gruber den Code notiert hat, darf der Caravaggio wieder zurück an seinen Platz, gegen ein Lösegeld in Form von seltenen Blütenblättern, mit denen anschließend diverse externe Helfer bezahlt werden. - Als die Schulklasse am nächsten Morgen abgeflogen ist, beschafft sich Aaro zunächst ein paar Informationen aus dem Internet über einen Ort, den der Täter auf der Kameraaufnahme genannt hatte und an dem Aaro den Sitz der Kunsträuber wähnt. Bei seinem Termin auf dem Polizeipräsidium möchte er nun all seine Erkenntnisse offenlegen, doch dort hört ihm niemand zu. Letzten Endes muss er sich nur durch eine Unterschrift bereit erklären, zu gegebenem Zeitpunkt eine Zeugenaussage zu machen. Enttäuscht beschließt er, von Brüssel aus weiter zu forschen. Als er erfährt, dass das Gemälde zwar mittlerweile wieder aufgetaucht ist, aber kein Täter gefasst wurde, will er erst recht an der Sache dranbleiben. - Derweil versucht Dietrich Gruber verkrampft und vergebens, den Code zu knacken, der laut Tagebuch seines Vaters, eines ehemaligen SS-Mitglieds, zu einer Art wertvollem Schatz in den Alpen führen soll. - Mithilfe einiger Tricks sowie der Unterstützung von Paolo bekommt Aaro Grubers Adresse in Bayern heraus. Unter dem Deckmantel eines Skiwochenendes machen sich Aaro, Essi, Paolo und Aaros in Porvoo lebender Freund Niko nach Bayern auf, wo sich das junge Pärchen zum Skifahren absetzt und die Jungs zur Verbrecherjagd losziehen. Sie spüren den mittlerweile aus Italien zurückgekehrten Gruber auf und folgen ihm zu seinem Haus. Als er dies zusammen mit Achim verlässt, gelingt es den beiden Finnen, sich hineinzuschleichen.
Wie bei Remes' "Erwachsenen"-Thrillern kommt auch in diesem Jugendbuch keinen Moment Langeweile auf, wobei die stetige Spannung hin und wieder etwas durch zu leicht vorhersehbare Abläufe gebremst wird. Mit dem Ausgang der Geschichte dürfte jedoch niemand bereits im Laufe der Lektüre rechnen. Leicht zum Schmunzeln veranlassen die hier und da von den Protagonisten zum Besten gegebenen Klischees über italienische und vor allem deutsche Sitten und Bräuche. Dabei wird nicht ganz klar, inwieweit diese Anmerkungen vom Autor ernst oder ironisch gemeint sind. Ein paar kleinere Ungereimtheiten sind Remes bei der Glaubhaftigkeit der Handlung unterlaufen: zum Beispiel wird Aaros Handgepäck am Münchener Flughafen vor dem Flug nach Brüssel zwar gewogen, aber nicht durchleuchtet. Wer wissen möchte, warum der junge Finne anderenfalls unter Umständen Schwierigkeiten bekommen hätte, muss das Buch aber schon selbst lesen. Für Jugendliche von 14-16 Jahren.
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